Eisenblut
Mehr schlecht als recht hält sich Gabriel Landow mit seiner Detektei mit Aufträgen über Wasser. Als schwarzes Schaf einer ostpreußischen Adelsfamilie ist sein Leben nicht gerade mit Erfolg gesegnet und so muss er jeden Cent umdrehen um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Das gerade seine Rettung vom Himmel fällt und ein Mordopfer ihm am Ende positiv in die Karten fällt, hätte Gabriel nicht gedacht als er den Auftrag zur Beschattung des Ministerialbeamten annimmt. Als dieser aus dem Korb eines Militärballons gestoßen wird und mitten auf dem Sperrgebiet des Tempelhofer Felds landet, ruft es die Regierung ins Spiel, die kurzerhand Gabriel mit den Ermittlungen beauftragt.
Doch was steckt hinter dem mysteriösen Morden? Wieso rückt Landow ins Visier des Mörders? Aber vor allem – Warum gerade jetzt, wenn doch die Menschen wie gebannt auf das Ableben des Kaisers warten?
Meine Meinung
Ich mag Bücher, die in vergangenen Zeiten spielen und mich auf eine Reise in eine Zeitepoche nehmen, deren Geschichten und Ereignisse man selbst nur aus Erzählungen kennt. So fand ich es richtig spannend nach Berlin ins Jahr 1888 zu reisen und an der Seite eines eher unscheinbaren und unbeliebten Protagonisten seine Geschichte zu erleben.
Vorweg muss ich gestehen, dass ich etwas länger brauchte um in der Handlung wirklich Fuß zu fassen. Es war für mich zu beginn ein dahin geplätscher an Informationen und Ereignisse, die ich erst mal selbst sortieren musste um alles zuzuordnen und verstehen zu können. So Mitte des Hörbuches gelang mir dann endlich der Durchbruch und ich verfolgte gespannt die Geschehnisse. Zu dem muss ich gestehen, dass ich mir einen Ticken mehr Spannung erhofft habe, weil dadurch auch die Handlung mehr Intensität gewonnen und mich so mehr mitgerissen hätte.
Es war eben ein typischer kriminal Roman, dem leider das gewisse Etwas fehlte.
Gabriel Landow ist ein spezieller Protagonist. Als schwarzes Schaf einer Adelsfamilie fällt ihm absolut nichts so einfach in den Schoß. Zu dem ist eher was seine Detektei angeht nicht sehr erfolgreich und als Säufer eilt ihm gewiss auch sein Ruf voraus. Er versucht mit mehr oder minder schlecht bezahlten Aufträgen seinen Unterhalt zu verdienen und kommt so auch eher schlecht als recht über die Runden. So ist es schon interessant, dass ausgerechnet er die Ermittlungen in den Mordfällen führt, was auch dazu führt, dass man ihn schnell auf unterschätzt ( so auch der „Mörder“ und die Regierung selbst)
Verwirrend war am Anfang absolut der zweite Erzählstrang. Mir kam er so losgelöst und vollkommen unpassend neben dem eigentlichen Szenario vor. Jedoch bekam man schnell ein Gespür, welche enorm wichtige Rolle sie am Ende einnehmen könnte. Ich war schon etwas stolz auf mich, dass sich meine Ermittlungsarbeiten in diesem Zusammenhang am Ende bewahrheitet hatten *lach*
Der Handlung an sich fehlte für meinen Geschmack die gewisse Würze um letztendlich zu 100% überzeugen zu können. Viel zu oft fehlte es mir an Spannung oder sie ging zu rasche verloren, viele Szenen plätscherten nur dahin und konnten mich so nicht mitreißen. So muss ich offen sagen, dass ich zwar gut unterhalten wurde, aber nicht aus den Socken gehauen.
Punkten konnte das Hörbuch absolut mit David Nathan als Sprecher. Ich mag seine Stimmfarbe und auch die spielerische Art, wie er seine Hörer an die Geschichte bindet und mit den Emotionen von Protagonisten und Hörer spielt. Leider konnte auch er das Hörbuch nicht komplett retten, aber eine persönlich Note verleihen.
Das Cover passt super zur Zeitepoche in der das Hörbuch spielt und vermittelt schon zu beginn eine Atmosphäre der Vergangenheit.
Fazit
Ein Hörbuch, welches sehr hörenswert ist, mich am Ende jedoch nicht ganz abholen konnte. Mir persönlich fehlte das Knistern in der Handlung, welches mich mitreißt und auch mal für Gänsehautfeeling und Anspannung sorgt.
Eckdaten zum Buch
Autor/in: Axel Simon
Verlag: Argon Verlag
Sprecher/in: David Nathan
Erschienen am: 24. März 2020
Dauer: 599 Min.
Preis: 19,95 € ( 2 MP3-Cd´s )
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